Trauer um den “Moseljupp”

Moseljupp

ist tot.

Vor einer Woche starb plötzlich und unerwartet unser Blogger Moseljupp. Er erlag einem Herzversagen. Am vergangenen Freitag ist er zu Grabe getragen worden.

Moseljupp war ein Ur-Trierer, genauer gesagt, ein Ur-Trier-Norder.

Sich selbst beschrieb er so:

Ich bin – nach den heutigen Kriterien – fast mein ganzes Leben lang schon Trier-Norder. Eigentlich bin ich ja Zurlaubener, aber ich bin nun zum Trier-Norder gemacht worden, und so stehe ich dazu. Daher sehe ich es als meine Pflicht an, meinen Stadtteil gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten zu verteidigen… gegen den miesen Ruf und die düsteren Elemente. Und gegen den Zeitgeist, wo es notwendig ist.

Und so schrieb er – auch in diesem Blog – gegen den Zeitgeist. Seine Beiträge waren kritisch, aber stets sachlich. (Leider hat er viele seiner Beiträge mittlerweile wieder gelöscht)

Er setzte sich vehement für eine stärkere Beteiligung der Bürger am politischen Geschehen ein.
Wenn Bürger sich beteiligen sollen, dann müssen sie informiert sein. So war es zwangsläufig, dass er sich auch für freie Bürger-Kommunikation einsetzte.
Er engagierte sich aus diesem Grund besonders für ein freies, funkorientiertes Netzwerk.

In einem seiner Blog-Beiträge hat er auf das Lied von Hannes Wader “Leben einzeln und frei” aufmerksam gemacht. Ein Text, der auch für sein Leben richtungsweisend war?

Moseljupp hinterlässt seine Ehefrau und 2 minderjährige Kinder.

Er wird uns fehlen. Wir werden ihn alle sehr vermissen.

11 Gedanken zu „Trauer um den “Moseljupp”

  1. Das ist ein unverdienter Schlag, der uns alle trifft. Wer steht nun der Witwe und seinen Kindern bei? Wer ist nahe genug dran um das wirklich zu tun? Ich bin leider einige tausend Kilometer weit weg.

    Ich bin traurig und schäme mich meiner Tränen nicht.

  2. Mir fehlen die Worte… Ein schwerer Verlust, nicht nur für seine Familie. Meine Gedanken sind bei seiner Ehefrau und seinen Kindern.

  3. Noch ein Zitat aus dem Blog von Moseljupp aus obiger Quelle:

    “(…)Bei meiner Geburt existierte kein deutscher Staat, ich befand mich auf extraterritorialem französischem Gebiet. Dennoch hatte mein Vater Schwierigkeiten mit meinem Vornamen. Die Franzosen hatten kein Problem damit, meinen Vornamen Joseph mit “ph” zu schreiben, wohl aber die Deutschen – da musste es dann schon ein “f” sein. Und das, obwohl es noch keinen deutschen Staat und kein Grundgesetz gab.

    Wie es dann wieder einen deutschen Staat gab, wurde ich endgültig als Josef mit “f” eingedeutscht – meine Eltern waren gar nicht so glücklich darüber. Ich wurde sowieso “Juppchen” genannt. (…)”

  4. Ich bin erschüttert.
    Das ist ein großer Verlust – vor allem für seine Familie, aber auch für unsere Blogger-Gemeinde. Moseljupps pointiert-geistreich-kritische Beiträge werden uns sehr fehlen. Unser Land braucht Querdenker, die sich nicht einschüchtern lassen. Moseljupp war einer davon.
    Danke für die Info.

  5. schön, das man als internetblogger nicht einfach so untergeht, ohne das einem noch jemand erwähnt.

    Leider weiss man oft nicht, was mit einem User passiert und warum er sich nicht mehr meldet.

    Danke Thomas das du Moseljupp nochmal in Licht trägst.

    Ja ich fand er war kritisch, aber er schrieb über Trier(Nord) wunderschöne Anekdoten
    und man merkt in seinen Schreiben, das er Trier und Zurlauben wohl sehr geliebt hat.

    Schade das er nun nicht mehr unter uns Bloggern weilt.
    Es sollte nachdenklich machen, wie schnell man aus dem Leben gerissen wird und plötzlich wieder mal ein Mensch im T.V und auch in Trier fehlen wird.
    Seiner Familie mein Beileid

    Honigfrau

  6. Ich bin in Trier Nord geboren und dann im Dorf bei Trier groß geworden. Ich habe noch bis vor kurzem ( bis 2005 ) in der Bismarckstraße gewohnt.

    Daher finde ich es schade das so ein Urgestein so früh von Bord geht.

    Ich wünsche der Familie mein aufrichtiges Beileid.

  7. Er starb wie er gelebt hat, unaufdringlich, selbstlos.
    Kennengelernt habe ich ihn 1989 im Offenen Kanal in Trier.
    Ich hatte zu dieser Zeit ernste Probleme mit Leuten, die versuchten mich zu mobben. Ohne dass ich ihn kannte half er mir. Er sah, dass da jemand fertig gemacht werden sollte und dies reichte ihm. Er half mir, obwohl es ihm nur Nachteile brachte.
    Seit dieser Zeit sind wir Freunde!
    Ich kenne wenige Menschen, die, wie er, Dingen auf den Grund zu gehen verstehen und keine Ruhe geben bis auch die letzte Verästelung einer Sache aufgedeckt war.
    Seine größte Leidenschaft galt, nach seiner Familie, dem Judentum und dem Staat Israel!
    Israel und seine Menschen waren seine Passion. Er hat viele Freunde und Bekannte in diesem Land, das er auch mehrfach besuchte.
    Es macht mich fertig hier am PC zu sitzen um über Josef (Jupp, wie ihn viele nannten) in der Vergangenheit zu schreiben, denn für mich lebt er noch!
    Er war schon körperlich sehr eingeschränkt, als ich ihn kennenlernte. Obwohl ich selbst behindert bin wechselten wir in all den Jahren nur einige wenige kurze Sätze über unsere jeweiligen Malaisen. Er sprach nicht gern darüber, er wollte niemandem zur Last fallen.
    In einem der letzten Telefonate vor wenigen Wochen, fragte ich ihn ob er schon mal einen Antrag für Pflegegeld gestellt hätte! Natürlich hatte er keinen gestellt.
    Geld vom Staat? Nein Danke!
    Moseljupp hinterläßt vier Kinder und ein Enkelkind!
    Ich denke an Jupp, Doro, die Kinder Birgit mit Tochter, Mathias, Sahra und Miriam.

  8. Auch ich möchte den Angehörigen und Freunden des Moseljupp hiermit mein Mitgefühl aussprechen.
    Vielen Dank auch an Herrn Albrecht.

    Leider hatte ich nur virtuell die Gelegenheit, mal mit ihm “aneinander zu geraten” – ihn persönlich gekannt zu haben scheint eine noch weitaus größere Bereicherung gewesen zu sein, als seine immer lesenswerten Beiträge.

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