Die Apokalypse und die Auswirkungen auf Trier

Geht es Ihnen nicht auch so: Japan ist über 9000 km von uns entfernt. Und dennoch ist die fürchterliche Katastrophe so nah.

Das Ausmaß übersteigt das Vorstellbare. Von Zehntausenden von Toten ist die Rede. Hunderttausende sind obdachlos geworden.

Wenn man die Bilder der Zerstörung sieht: So stellt man sich die Apokalypse vor.

Doch damit nicht genug. In Fukushima sind drei Atomreaktoren außer Kontrolle geraten. Die Auswirkungen sind unabsehbar.

Auch hier bei uns fühlt man sich bedrückt und hilflos, weiß, dass der Mensch sich solchen Naturgewalten nicht widersetzen kann.

Dabei ist eines auch klar: Ein Teil der schrecklichen Auswirkungen ist von Menschen selbst verursacht. Leichtsinn, der gefährliche Glaube, es werde schon nichts passieren.

Ich kann mich heute einfach nicht richtig auf die Arbeit konzentrieren. Immer wieder werden die Gedanken auf das unvorstellbare Leid der Menschen gelenkt. Es bedrückt icht nicht nur, nein, seltsam, irgendwie verspüre ich auch eine nicht zu begründende Angst, Sorge um die Zukunft, vor allem um die unserer Kinder.

Wenn auch noch niemand das ganze Ausmaß der Katastrophe begreifen kann, so ist bei uns sofort eine politische Diskussion entstanden.

Welche Schlussfolgerungen sind schon heute aus dem schrecklichen Ereignis zu ziehen?

Mich beschäftigen vor allem zwei Gedanken:

1. Von niemanden mehr werde ich mir erzählen lassen, dass dieses oder jenes Ereignis so unwahrscheinlich ist, dass es nicht geschehen kann. Es kann alles passieren auf dieser Welt! Der Mensch kann es nicht prognostizieren.

2. Natürlich müssen wir über die Atomkraft diskutieren. Diese Technik ist eben nicht durch den Menschen zu beherrschen. (Auch ich als CDU-Mitglied war von Beschluss, die Laufzeit der AKW wieder zu verlängern wenig begeistert).
Aber, auch das wird bei diesem Unglück – wie bei den vorangegangenen ebenso – deutlich: eine Diskussion, die alleine auf den Bereich der Bundesrepublik Deutschland beschränkt ist, hilft gar nichts. Diese muss weltweit, zumindestens europaweit geführt werden.

Nicht 9000, nein nur knappe 50 km von uns entfernt liegen die Atommeiler von Cattenom.

Es sind Anlagen aus den 80er Jahren, die den deutschen Sicherheitsstandards nicht entsprechen. Dort gab es auch schon zahlreiche “Pannen”. Es ist bekannt, dass sie nicht Erdbebensicher ist.
Auch wenn sofort in Deutschland alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden würden. Uns in Trier wird das überhaupt nicht helfen, wenn es im Nachbarland eine Kernschmelze gibt. Und wir sind auf ein solches Ereignis nicht vorbereitet, haben die Gefahr in den Köpfen verdrängt. Gibt es ausreichende Notfallpläne? Da gibt es dringenden Nachholbedarf! Denn spätestens seit Freitag wird niemand mehr argumentieren können: Es wird schon nichts passieren!

3 Gedanken zu „Die Apokalypse und die Auswirkungen auf Trier

  1. wir brauchen nicht über cattenom zu diskutieren, wenn unsere schrottreaktoren ohne not laufzeitverlängert werden, das kann allenfalls der zweite schritt sein.
    es werden gefahrenszenarien entwickelt,
    von erdbeben bei uns bis flugzeugabstürzen, aber es gibt wesentlich realere bedrohungen: was, wenn es häckern gelingt, steuerungen lahm zu legen ?

  2. @ericson ich erlaube mir, zu widersprechen. In unserer Gegend MÜSSEN wir über Cattenom sprechen. Dort liegt die Bedrohung für uns. Ohnehin stört mich bei der ganzen Diskussion, dass immer so getan wird, als würde die Bedrohung duch atomare Verstrahlung an den Ländergrenzen halt machen. Die Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke dürfte mit dem heutigen Tage vom Tisch sein.

  3. ich hoffe du hast recht- ich hab da aller-dings meine zweifel, wenn ich sehe,
    wie -besonders- brüderle um die kurve eiert- jetzt gehts auf einmal auch ohne
    die glorreichen sieben- letzte woche hat er noch sinngemäß behauptet, wir
    würden ins vorindustrielle zeitalter zurückfallen, wenn wir die jetzt abschalten. bin mal gespannt, wie es in drei monaten aussieht.
    was cattenom angeht, sehe ich nur
    die möglichkeit, jenseits der grenze
    druck aufzubauen d.h. mit Franzosen und Luxemburger zusammen zuarbeiten und zu unterstützen.

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