Loebstraße – eine schwierige Geburt

Seltsam ist für mich nicht, dass eine Diskussion entstanden, seltsam ist, das sie zu diesem Zeitpunkt in dieser Heftigkeit entstanden ist.

Denn der Ausbau ist ja schon längst beschlossen worden. Jetzt soll endlich mit dem Bau begonnen werden,

Ein Vorwurf der Bürgerinitiative war, nicht rechtzeitig bzw. richtig in die Planung eingebunden worden zu sein.

Ich will daher zum Thema „Ausbau der Loebstraße” ein paar Fakten zusammentragen:

Seit langer Zeit wurde von vielen Fraktionen im Trierer Stadtrat die Forderung erhoben, die Loebstraße endlich zu sanieren. Eine Forderung, die von den Anliegern bisher immer vehement unterstützt wurde. Die Loebstraßen galt sozusagen als Sinnbild für die Auswirkungen der leeren Kassen in Triers Stadtsäckel.

Fast ebenso lange gibt es den Wunsch nach einer vernünftigen Radwegeverbindung zwischen Trier und Ruwer.

Am 14.10.2007 hat die CDU Stadtratfraktion beispielsweise  einen Antrag im Stadtrat gestellt. den Anschluss des Ruwerradweges an die innerstädtischen Radwege herzustellen. (Die Entscheidung über den Antrag wurde damals zurückgestellt.)

Zur Erleichterung aller kam Mitte 2008 endlich Bewegung in die Angelegenheit:

Der Ausbau Loebstraße am 3.6.2008 im Dezernatsausschuss IV in nicht-öffentlicher Sitzung behandelt. Ich hatte damals darüber wie folgt berichtet:

Zunächst wurde (im Ausschuss) ein Bericht vorgelegt, wie es um den Sachstand bei der Ausbau der Loebstraße steht. Schon in diesem Jahr soll der Ausbau der maroden Straße beginnen. Die Maßnahme wird sich auf vier Jahre erstrecken und insgesamt 3 Millionen Euro kosten. Die Fahrbahn, die heute 8,60 m breit ist, wird auf 6,50 m reduziert werden. Auf der (stadtauswärts gesehen) linken Seite wird ein neuer Fahrradweg gebaut, der mit einem Grünstreifen von der Fahrbahn selbst abgetrennt wird. Damit wird die Lückenschluss des Radewegenetzes zwischen dem Verteilerring und Ruwerradweg endlich vollzogen, sowie die CDU Stadtratsfraktion es schon vor einiger Zeit gefordert hat.

Öffentlich wurde der Ausbauplan im Ortsbeirat behandelt:

Am 27.5.2008 gab es eine Vorberatung, am 10.6. 2008 wurden die Vorlage in öffentlicher Sitzung einstimmig im Ortsbeirat angenommen, dh. auch mit Stimmen der UBM-Vertreterin.

Mit anderen Worten: Seit Juni 2006 waren die Pläne, die Loebstraße zu sanieren, einen Radweg zu bauen und sie zu verschmälern öffentlich bekannt. .

Die Reaktion der Betroffenen: Keine. Es wird wohl ewig ein Geheimnis der Anwohner bleiben, warum sie sich nicht früher, mit ihren bedenken an die Verwaltung oder die Fraktionen gewandt haben.

Der Stadtrat hat dann in seiner Sitzung am 26.08.2008 den Ausbau des 1. Bauabschnittes der Loebstraße (L 145) mit großer Mehrheit beschlossen.

Erst danach wurden die ersten Bedenken vorgebracht. Es ging – daran kann ich mich noch genau erinnern – zunächst einmal nur um den Wegfall der Parkplätze.

Die Einwände der Bürgerinitiative wurden – obwohl eigentlich schon alles beschlossen war – gleichwohl noch einmal sorgfältig geprüft.

Im September trafen sich die Fraktionensvorsitzenden der im Stadtrat vertretenen mit der Baudezernentin noch einmal vor Ort zusammen, um die Parkplatzsituation zu begutachten. das Ergebnis war, dass es lange nicht so schlimm war, wie vorgetragen.

Im Bauausschuss wurde die Angelegenheit dann noch einmal ausgiebig erörtert und besprochen mit dem Ergebnis, dass es bei dem Ausbau bleiben solle.

Die Anlieger engagierten jetzt einen Rechtsanwalt und führten dann noch einmal Gespräche mit den Fraktionen. Die Argumente wurden noch einmal ausgetauscht.

Zuletzt wurde dann das Thema am letzten Donnerstag im Dezernatsausschuss noch einmal ausführlich besprochen mit dem bekannten Ergebnis, dass der Beschluss – so wie getroffen – auch ausführt werden soll.

Ich glaube damit hinreichend dargelegt zu haben, dass der Vorwurf, man habe über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden nicht haltbar ist.

2 Gedanken zu „Loebstraße – eine schwierige Geburt

  1. “Ich glaube damit hinreichend dargelegt zu haben, dass der Vorwurf, man habe über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden nicht haltbar ist.”

    …und, selbst, wenn von einer demokratisch gewählten Bürgervertretung über die Köpfe EINIGER WENIGER Betroffener (der Anlieger der Loebstraße) hinweg zum Wohle DER ÜBERWÄLTIGENDEN MEHRHEIT der Betroffenen (der Bürger der Stadt) entschieden worden wäre, so wäre dies völlig legitim. Ich glaube, hier müssen “einige Leute” einmal etwas an ihrem Demokratieverständnis arbeiten.

    “Für den Fall, dass der Ausschuss nicht in seinem Sinne entscheiden sollte, hatte Natus gestern Nachmittag gegenüber 16vor angekündigt: “Dann klagen wir unverzüglich”.”

    Wo in aller Welt leitet Herr Natus denn den Anspruch her, dass der Rat einer 100.000 Einwohner-Stadt in SEINEM Sinne entscheidet? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass äussere Symptome von Profilneurosen mit dem Alter penetranter werden.

    Die Zeiten, in denen ein paar selbsternannte “Big Boys” diesem “Provinz Kaff” hier schon gezeigt haben, wo’s lang geht, sind wohl vorbei. Die Bürger haben einen Stadtrat gewählt, um über die Belange der Stadt zu entscheiden. Und keine “Interessenvertretung”, die nur ihre eigenen Interessen vertritt und deren Winkeladvokaten.

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