Feuerwehr – Quo vadis II

Gestern Abend hat der Dezernatsausschuss III in einer Sitzung, in der der Dezernatsauschuss zu Gast war, über die künftigen Standorte der Feuerwehrwache in Trier gesprochen.

Eigentlich – so Bürgermeister Bernarding – sollten die möglichen Alternativen nur vorgestellt und diejenigen Standorte benannt werden, die von vorne herein als Alternativen ausscheiden. In einem nächsten Schritt sollen dann die verbleibenden Alternativen näher untersucht und schließlich ein Beschlussvorschlag für den Stadtrat entwickelt werden. Wenn alles gut geht, könnte der Rat der Stadt Trier vielleicht schon in seiner letzten Sitzung vor den Neuwahlen im März über den Standort entscheiden.

Ob das funktioniert, während der Wahlkampf tobt? Gestern entstand jedenfalls eine ebenso überflüssige wie heftige Diskussion über die mehrseitige und mehrspaltige Vorlage, die von der Verwaltung verteilt worden war. Darin waren zunächst 6 mögliche Standorte für die Hauptfeuerwache dargestellt. Zur weiteren Untersuchung verbleiben 3 Standorte, nachdem die übrigen – nach Meinung der Verwaltung – ausscheiden, darunter der Verbleib  am Barbara Ufer aus einem ganz einfachen Grund: Es gibt dort nicht die erforderlichen 9.000 bis 10.000 qm Fläche. Denn eine Erweiterung ist dort nicht möglich: Rechts ist eine Tankstelle, deren Eigner das Gelände nicht verkaufen will, links die Pestalozzi Hauptschule, die nach dem Willen des Rates der Stadt zur Realschule plus ausgebaut, also ebenfalls kein Gelände abgeben kann. Und außerdem: Wie soll im laufenden Betrieb eine solche Wache umgebaut werden. Gleichwohl beharrten die Grünen immer wieder auf diesen, von ihnen offensichtlich favorisierten Standort.

Bleibt als möglicher Standort also das Gelände der ART in der Löwenbrücknerstraße, wobei Baudezernentin Kaes-Torchiani mit der von ihr gewohnten Deutlichkeit darlegte, dass ein Neubau hier eine “städtebauliche Katastrophe” sei.

Dann noch der Standort des ehemaligen Polizeipräsidiums. Doch das bestehende Gebäude, das ja ein “Krankmacher” war, eignet sich nicht für die Unterbringung der Feuerwehr, müsste also abgerissen werden.

Schließlich gibt es noch den Standort an der Spitzmühle auf dem jetzigen Parkplatz neben dem FWG. Hier gibt es zwei wesentliche Fragezeichen:
1. Das Gelände liegt in einer Kaltluft-Schneide. Die Struktur der künftigen Gebäudes muss das berücksichtigen.
2. Möglicherweise gibt es dort römische Funde. “Nein, da is’ nix”, soll nach Auskunft von Bürgermeister Bernarding ein Archäologe des Landesmuseums gesagt haben: Na ja, das wurde vom Viehmarkt auch gesagt.

Es gibt also noch einiges zu klären, bis der Neubau der Hauptfeuerwache angegangen werden kann.

Für den zweiten Standort in Ehrang (sog. Nebenfeuerwache) sieht es etwas einfacher aus: Dort kommt praktsich nur der Standort “Brauchwasserwerk” am Ehranger Hafen in Betracht.

Ein Gedanke zu „Feuerwehr – Quo vadis II

  1. Die notwendige Eile, die der zuständige Dezernent an den Tag legt, ist auf Versäumnisse in den letzten Jahren zurückzuführen. Die Verordnung, in der festgelegt wird bis wann ein Einsatzfahrzeug am Unfallort sein muss, gilt in der jetzigen Form schon seit über dreißig Jahren. Die Sicherheit war demnach schon seit Jahren nicht gewährleistet. Dies wurde billigend in Kauf genommen.

    Fakt ist: wir brauchen eine neue Hauptwache, um diesen Missstand zu verändern und auch um den engagierten Kräften der Feuerwehr den notwendigen Platz zu bieten, um ihre Arbeit und Ruhezeit angenehmer gestalten zu können. Jedoch darf jetzt keine Entscheidung übers Knie gebrochen werden. Der neue Standort muss in Ruhe ausgesucht und sorgfältig geprüft werden, um der Sache dienlich zu sein und der Stadt für die nächsten Jahrzehnte eine gute Feuerwache zu bieten. Schnellschüsse noch innerhalb von 6 Wochen wegen der Symbolik vor Wahlen noch zu tätigen, halte ich für fahrlässig und unsachlich. Ebenso täuscht es nicht über Versäumnisse der letzten Jahre hinweg.

    Dank an Frau Kaes-Torchiani, dass sie den ins Gespräch gebrachten möglichen Standort Löwenbrücknerstrasse vehement vor einer Katastrophe schützt. Den Anwohnern, wie auch der Stadt wäre ein Standort der Feuerwehr dort nicht zu zumuten. Die SPD Trier-Süd plädiert, ebenfalls wie das Baudezernat, für eine Wohnbebauung in diesem kostbaren Gebiet.

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