Für die Marketing-Aktion, anlässlich des verkaufsoffenen Sonntages (Ostermarkt am kommenden Sonntag von 13.00 bis 18..00 Uhr) ein gebührenfreies Parken in den Trierer Parkhäusern zu ermöglichen, habe ich grundsätzlich Verständnis. Könnte es doch für viele ein Argument sein, in Trier einzukaufen und damit für Umsätze bei den Trierern Geschäften zu sorgen. Die Stadtwerke Trier verfolgen also gut gemeinte Ziele. Hört doch der Gedanke an Umweltschutz bei vielen dann auf, wenn es ans eigene Portmonee geht. “Freies Parken” könnte daher eine Verlockung sein, die wirkt und viele Besucher von nah und fern anlockt.
Gleichwohl meine ich, dass mit dieser Aktion ein falsches Zeichen gesetzt wird! Zwar bin ich prinzipiell dagegen, Parken in Innenstädten generell zu verbieten, wie es manche fordern. Jedoch bin ich ebenso der Meinung, dass das Parken in unmittelbarer Nähe des Einkaufszentrums ein Luxus ist, der dann auch entsprechend bezahlt werden sollte. Das kostenfreie Parken wird dazu führen, dass die Triererinnen und Trierer wohl kaum mit dem Bus zum Einkaufen fahren werden. Und die auswärtigen Besucher haben keinen Anreiz, die Park & Ride Plätze zu nutzen, obwohl die Anfahrt mit den Bussen kostenlos ist. Ist es doch viel bequemer, mit dem Auto in den unmittelbare Nähe zu fahren. Und wenn es dann sogar nichts kostet!
Wir werden sehen, ob diese gut gemeinte Aktion nicht vielleicht ein Verkehrschaos in der Trierer Innenstadt anrichten wird. Die Initiatoren wären daher besser beraten gewesen, ein Zeichen für den Umweltschutz zu setzen. Die Stadtwerke hätten ja auch eine Aktion des Inhaltes durchführen können, dass man an diesem Tage beispielsweise für 0,50 € Bus fahren kann, zusätzlich hätte man Sonderangebote für Familien offerieren können oder ähnliches. Auch das hätte viele in die Geschäfte gelockt, gleichzeitig hätte man Werbung für den eigenen ÖPNV machen können. Wenn es auch schwer fällt, wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass wir im Interesse unserer Umwelt künftig auf ein wenig Bequemlichkeit verzichten müssen. Marketing-Strategien sollten auch das berücksichtigen.
10 Gedanken zu „Ein falsches Zeichen!“
Haben Sie diesen Vorschlag mal irgendwo zur Sprache gebracht, Herr Albrecht?
Das ist allerdings ein völlig falsches Zeichen. Die Innenstadt wird zum Null-Tarif angeboten – die Anwohner, die wenigstens am Sonntag halbwegs frei atmen können, müssen Abgase und Lärm ertragen. Zum Wohle wessen eigentlich? Für eine Handvoll Euro mehr in der Kasse? Wer glaubt eigentlich, dass mit solchen Aktionen wirklich qualitativ gute Arbeitsplätze geschaffen werden? Und damit meine ich nicht 5-Euro-die Stunde-Studentenjobs sondern Arbeitsplätze für Familiengründer? Wird Zeit, dass Trier strukturell etwas aufgepeppt wird. Trier braucht mehr als Einzelhandel. Trier braucht Arbeitsplätze in weiteren Branchen – Gesundheitswesen, Handwerk – damit die Stadt breiter aufgestellt ist. Damit wird sie krisensicherer. Was wäre eigentlich, wenn die beiden großen Elektrogiganten hier zumachen würden? Ein Horroszenario, das viele betreffen würde.
Das könnte ja auch von einem Grünen stammen 😉
@Clemens: Nur Fakten, Fakten, Fakten. Aber – damit es nicht ganz so enttäuschend ist: Ich fahre ein grünes, französisches Auto. Freilich ohne Partikelfilter…
@Clemens
Die Idee ist auf der gestrigen Sitzung des VRT gekommen, als Marketing-Konzepte besprochen wurden. Ich werde Sie auf jeden Fall vor die zuständigen Gremien bringen.
@Hans-Peter Linz
ich halte die Arbeitsplätze im Einzelhandel für sehr wichtig. Meines Erachtens ist jeder Arbeitsplatz wichtig, man kann sie nicht gegeneinander abwägen. Die Arbeitsplätze im Gesundheitswesen hat gestern Abend auch Herr Jensen bei seiner Antrittsrede angesprochen. Ich kann dem natürlich in vollem Umfange zustimmen. Das Problem ist nur, dass die Zahl der Krankenhäuser und deren Eltern durch den Krankenhausplan vom Land vorgegeben wird. Auch die Zahl der Ärzte ist begrenzt. Es ist genau festgelegt, wie viele Ärzte in einer Region eine Kassenzulassung bekommen. Völlig richtig ist natürlich der Hinweis auf die Arbeitsplätze beim Handwerk. Es fällt auf, dass zahlreiche Handwerker ins Umland abwandern. Aber dem wollten die Stadt ja gerade durch Schaffung des Handwerkerparks entgegenwirken. es ist aber besser, wenn wir dieses umstrittene Thema jetzt nicht weiter vertiefen.
@HPL
@ Th. Albrecht
Nur zur Klarstellung: Hier ist ein Witzbold unterwegs, der auch im Säubrenner-Blog unter “Clemens” dumme Bemerkungen macht. Dem Witzbold ist aber dabei entgangen, dass ich von jeher mit “clemens”, also kleiner Anfangsbuchstabe zeichne.
Jetzt habe ich dem Hirntoten zwar einen Tipp gegeben, aber das wollte ich vorher noch klären….
@Thomas Albrecht:
damit wir uns nicht falsch verstehen: ich finde den Einzelhandel auch wichtig. Ich habe aber das Gefühl, dass er am lautesten auf sich aufmerksam macht, während andere Branchen auch ein wenig Rückendeckung verdient hätten. Ich finde es generell schlecht, wenn sich eine Stadt wirtschaftlich zu einseitig ausrichtet. Eine gute Mischung machts. Außerdem könnte man auch beim Tourismus viel bewegen. Meistens kommen die Touristen nur auf eine Tagestour nach Trier und übernachten noch nicht einmal hier. Hoffentlich nicht wegen der schlechten Luft, wenn Einkaufssonntag ist – war ein Scherz 😉 Aber mal im Ernst: da könnte man noch einiges anbieten. Wellnesshotels, Gourmet-Kochkurse, Wein-Wanderungen etc. Wir haben hier eben viel Kultur und Tradition – und diese Werte sind inzwischen wieder modern geworden. Die Urlauber suchen das Ursprüngliche – davon haben wir im Überfluss.
@ clemens und Clemens
@ abgeschmackt
Hallo abgeschmackt! Warum schreibst Du denn nicht gleich unter deinem richtigen Namen? Dann kann dir das doch egal sein, oder?
@ Leserin: ???
so wie Du unter Deinem richtigen Namen,
Frau Leserin???
…und clemens (o.k., groß geschrieben natürlich;) ist einer meiner richtigen Namen!
Ich denke nicht, dass ‘abgeschmackt’ hier Kommentare anbringt.
An den unterschiedlichen IP-Nummern sehe ich, das “Clemens” und “clemens” unterschiedliche Kommentatoren sind. Ich kann da nur an Blog-Etikette erinnern und den falschen Clemens bitten, sich einen anderen namen zuzulegen.
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