Landgasthof Wey -Perle in der Eifel

In Rivenich – 24 km nordöstlich von Trier – einem Örtchen mit etwa 740 Einwohnern gibt es noch einen funktionierenden Landgasthof. Das ist heute keineswegs selbstverständlich, hat doch das Sterben der Wirtshäuser in Dörfern inzwischen erschreckende Dimensionen angenommen.

Gleichwohl wäre es nichts Besonderes, gäbe es da nicht den Inhaber und Küchenchef Sebastian Wagner, der das Restaurant, das von außen tatsächlich wie ein gewöhnlicher Landgasthof aussieht, zusammen mit seiner Ehefrau Natascha betreibt.

Stolz präsentiert sich der Profikoch auf der Homepage des Lokals. In mehreren renommierten Küchen – beginnend mit der Torschänke in Dudeldorf, zuletzt im angesehen Richtershof in Mülheim – hat er seine Erfahrungen gesammelt.

Dem Anspruch, dem er sich selbst stellt, wird er in vollem Umfang gerecht, wie wir anlässlich unseres Besuches am 19. Oktober 2025 erleben durften.

Die Speisekarte ist erfrischend übersichtlich und besticht in der Herbst-Variante mit regionalen Spezialitäten.

Man kann – je nach Appetit – zwischen einem 3 und 4 Gang-Menü wählen und dann auch noch, ob man Suppe und/oder Vorspeise wünscht (Preise zwischen 54 und 68 EUR).

Alternativ darf sich auch noch aus der kleinen, aber feinen Hauptspeisekarte, selbst ein Menü zusammenstellen. Toll!

Außerdem kann man sich noch eine Wein-Begleitung („Weinreise“ genannt) für 18,50 EUR bzw. 25 € (4 Gang) dazu bestellen.

Ich wählte das 3 Gang Herbst-Menü mit einer Kürbiscremesuppe, sogenannten »2’erlei Eifler Hirsch« mit Dessert. Die Suppe überzeugte mit feinem Geschmack und einer pikanten, gut abgestimmten Würzung. Die Kombination zwischen dem auf den Punkt gegarten Hirschsteak und selbst gemachten, Maultaschen mit Hirschhackfleisch war sehr interessant. Begleitet wurde das Hauptgericht von einer französischen Wein-Butter-Soße mit Verjus (säuerlicher Würzsaft aus unreifen, grünen Trauben) sowie auf den Punkt gegarten Romanesco als Gemüse. Alles ein Genuss!

Meine Frau hatte sich für den Heilbutt entschieden: eine der Jahreszeit angepasste Beilage aus Zwiebelkuchen, der Fisch abgerundet mit einer Panade, die dezent mit Federweißem abgerundet war.

Krönender Abschluss war die Dessert-Variation, deren Bezeichnung als »Süßes Glück« nicht übertrieben war. Dazu gab es (wahlweise dazu oder danach) einen Kaffee.

Die Weinbegleitung harmonierte, indes wurde uns nur zum 1. Gang auch die dazugehörige Flasche präsentiert, ein Produkt vom eigenen Haus Weingut Wey. Bei den beiden folgenden Weinen, die großzügig ausgeschenkt wurden, beschränkte man sich auf eine mündliche Vorstellung.

Der Service war aufmerksam, zurückhaltend und freundlich.

Mit einem Wort: Wir durften in dem kleinen Ort ein perfektes Mittagessen zu einem guten Preis- Leistungsverhältnis genießen. Wir kommen gerne wieder und können den Landgasthof Wey nur empfehlen.

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