20 Kommunen haben schon zugestimmt
Am vergangenen Mittwochabend haben die zuständigen Gremien der Stadtwerke Trier der Beteiligung am Kohlekraftwerk Hamm zugestimmt. Der TV berichtet in seiner heutigen Ausgabe davon.
Was jetzt quasi lautlos vollzogen wurde, hat in Trier bekanntlich im Vorfeld einigen Wirbel ausgelöst. Ein Einwohnerantrag, der diesen Beschluss verhindern wollte, hat im Trierer Stadtrat keine gegen die Stimmen von OB Jensen, SPD und Grünen keine Mehrheit gefunden.
Auf die Gründe, die für die Beteiligung gesprochen haben, will ich nicht weiter eingehen, da sie bereits ausführlich diskutiert worden sind. Hier nur ein Link auf die Rede des SPD Fraktionsvorsitzenden der SPD im Dortmunder Stadtrat.
Dortmund habe ich mir deshalb ausgesucht, weil die dortige CDU die Beteiligung abgelehnt hat, was ihr kräftige Prügel von der SPD eintrug. Man sieht, wie unterschiedlich die Sichtweisen sein können.
Vielleicht noch einige Fakten für diejenigen, die bereit sind, sachlich über diese Fragen zu diskutieren:
Dortmund habe ich mir deshalb ausgesucht, weil die dortige CDU die Beteiligung abgelehnt hat, was ihr kräftige Prügel von der SPD eintrug. Man sieht, wie unterschiedlich die Sichtweisen sein können.
Vielleicht noch einige Fakten für diejenigen, die bereit sind, sachlich über diese Fragen zu diskutieren:
Das Doppel-Kraftwerk in Hamm soll eine Leistung von 2 mal 765 Megawatt haben.
Davon gehen 350 MW an die 22 Stadtwerke anderer Kommunen, die sich an dem so genannten GEKKO (Gemeinschafts-Kohlekraftwerk der RWE-Beziehergemeinschaft) Projekt beteiligen.
Auf die Stadtwerke Trier entfallen lediglich 10 MW.
Von den 22 beteiligten Kommunen haben bis zum 3.1.2008 20 dem Projekt zugestimmt.
Die Zustimmung der übrigen zwei wird noch erwartet.
Zu Unrecht ist also im Lauf der Diskussion der Eindruck erweckt worden, der Rat der Stadt Trier habe hier eine ganz absonderliche Entscheidung getroffen.
Völlig falsch wurde auch im Vorfeld der Diskussion der Eindruck erweckt, die Stadtwerke Trier könnten den Bau des Kohlekraftwerkes in irgendeiner Form beeinflussen oder gar verhindern.
Der Bau war schon längst beschlossene Sache. Seit August 2005 sind die Planungen gelaufen. Am 15.2.2007 ist der Genehmigungsantrag eingereicht worden. Baubeginn wird schon im April dieses Jahres sein.
Davon gehen 350 MW an die 22 Stadtwerke anderer Kommunen, die sich an dem so genannten GEKKO (Gemeinschafts-Kohlekraftwerk der RWE-Beziehergemeinschaft) Projekt beteiligen.
Auf die Stadtwerke Trier entfallen lediglich 10 MW.
Von den 22 beteiligten Kommunen haben bis zum 3.1.2008 20 dem Projekt zugestimmt.
Die Zustimmung der übrigen zwei wird noch erwartet.
Zu Unrecht ist also im Lauf der Diskussion der Eindruck erweckt worden, der Rat der Stadt Trier habe hier eine ganz absonderliche Entscheidung getroffen.
Völlig falsch wurde auch im Vorfeld der Diskussion der Eindruck erweckt, die Stadtwerke Trier könnten den Bau des Kohlekraftwerkes in irgendeiner Form beeinflussen oder gar verhindern.
Der Bau war schon längst beschlossene Sache. Seit August 2005 sind die Planungen gelaufen. Am 15.2.2007 ist der Genehmigungsantrag eingereicht worden. Baubeginn wird schon im April dieses Jahres sein.
Die Diskussion über das Kohlekraftwerk ist ein gutes Beispiel dafür, wie falsch die Klimaschutzdebatte zurzeit gerade von Umweltverbänden geführt wird.
Anstatt gemeinsam an diesem großen, wichtigen Ziel zu arbeiten und vernünftige, wirkungsvolle Kompromisse gesucht werden, zerfleischt man sich in Auseinandersetzungen in einzelnen Randfragen. Dies mag im Einzelfall zwar sehr publikumswirksam sein, bringt uns in der Sache aber keinen Schritt weiter.
In ganz Europa sind sich alle Experten darüber einig, dass man bis zu dem Zeitpunkt, zu dem genügend regenerative Energien zur Verfügung stehen, eine Übergangslösung braucht. Andernfalls ist die Energieversorgung Europas nicht gesichert.
Wesentlich umweltfreundlicher wäre es, die Atomenergie als Zwischenlösung zu wählen. Doch während andere Länder – wie England – aus diesem Gründen sogar neue Atomkraftwerke bauen, steigen wir viel zu schnell daraus aus, mit der bekannten Folge, dass wir die C02-emittierende Kohlekraft weiter nutzen müssen.
Eine realistische Alternative können auch die Umweltverbände nicht aufzeigen. Dies wurde auch bei der Expertenanhörung im Trierer Stadtrat deutlich. Wer etwas anders behauptet, lügt sich und anderen einfach in die Tasche.
Anstatt gemeinsam an diesem großen, wichtigen Ziel zu arbeiten und vernünftige, wirkungsvolle Kompromisse gesucht werden, zerfleischt man sich in Auseinandersetzungen in einzelnen Randfragen. Dies mag im Einzelfall zwar sehr publikumswirksam sein, bringt uns in der Sache aber keinen Schritt weiter.
In ganz Europa sind sich alle Experten darüber einig, dass man bis zu dem Zeitpunkt, zu dem genügend regenerative Energien zur Verfügung stehen, eine Übergangslösung braucht. Andernfalls ist die Energieversorgung Europas nicht gesichert.
Wesentlich umweltfreundlicher wäre es, die Atomenergie als Zwischenlösung zu wählen. Doch während andere Länder – wie England – aus diesem Gründen sogar neue Atomkraftwerke bauen, steigen wir viel zu schnell daraus aus, mit der bekannten Folge, dass wir die C02-emittierende Kohlekraft weiter nutzen müssen.
Eine realistische Alternative können auch die Umweltverbände nicht aufzeigen. Dies wurde auch bei der Expertenanhörung im Trierer Stadtrat deutlich. Wer etwas anders behauptet, lügt sich und anderen einfach in die Tasche.
Die Stadtwerke Trier und dessen Geschäftsführer Dr. Hornfeck haben deutlich gemacht, dass sie nach wie vor den Ausbau der regenerativen Energien kräftig unterstützen wollen („Das eine tun ohne das andere zu lassen“). Es wäre schön, wenn sich die Umweltverbände in diesem Zusammenhang, an einem kritischen, aber konstruktivem Dialog weiter beteiligen würden, anstatt in destruktive Kritik über einen gefassten Beschluss zu verfallen und zum „Boykott“ der Stadtwerke aufrufen, der niemanden nützen würde.
12 Gedanken zu „Beteiligung am Kohlekraftwerk ist beschlossen“
Hallo Herr Albrecht.
Eine kleine Anmerkung zu Ihren Sympathiebekundungen zur Atomkraft.
Der Atomausstieg ist beschlossene Sache. Der Weg zu diesem Beschluss war lang und beschwerlich, am Ende siegten aber die Bedenken die gegen die Atomkraft vorgetragen wurden. Zu keinem Zeitpunkt in der Atomdiskussion konnte die Frage um die Sicherheit der Atomkraft zufriedenstellend beantwortet werden und auch heute noch ist die Frage nicht geklärt. Ebenso verhält es sich mit der Problematik um die (sichere) Endlagerung von Atommüll.
Sicherlich kann man in der aktuellen Klimaschutzdebatte neu entdeckte Vorteile der Atomenergie diskutieren. Die CO2-Bilanz von Atomstrom für sich Allein gesehen ist ein dickes Plus für den Atomstrom in puncto Klimaschutz.
Um es aber mal mit dem Fußball zu vergleichen: in der Gesamtbilanz der Enrgiediskussion nutzt dem Tabellenletzten “1. FC Atomstrom” dieser unerhoffte Punktgewinn am Ende der Saison nichts mehr. Nach einer insgesamt schwachen Spielezeit belegt er den letzten Platz und steht damit als Absteiger fest.
@blogoli
Ich habe keine “Sympathie” für die Atomkraft. Richtig, der ausstieg ist beschlossen, hierbei soll und muss es sicher bleiben u.a. aus den von ihnen genannten Gründen.
Das Hinausschieben des Abschalten wäre aber – nicht nur meiner Meinung nach – das eindeutig kleinere Übel.
@ Thomas Albrecht:
“-das eindeutig kleinere Übel”
da widerspreche ich Ihnen.
Die Aufgaben die durch das Thema “Klimaschutz” an uns gestellt werden, sind meiner Auffassung nach ohne Atomernergie zu erreichen. Da muss man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen von denjenigen, die uns eine Versorgungslücke vorbeten. Seien sie ganz gewiss, das es diese Versorgungslücke nicht geben wird. Denn dort wo ein lukrativer Markt ist, ist auch jemand der ihn füttert.
Das Entscheidende an der Umstrukturierung der Energiegewinnung sind die Rahmenbedingungen. Die werden dank gesellschaftlichem Konsens durch die politische Willensbildung gesetzt. Hier muss ganz strikt auf die neuen Herausforderungen eingegangen werden und die Umsetzung z.B. regenerativer Energieen muss gefördert werden. Aber dies ist sicherlich nur ein Punkt von Vielen,
In diesem Szenario eines sich verändernden Energiemarktes wäre es ein Signal mit verheerender Wirkung, dem Atomstrom eine lebensverlängernde Vitaminspritze zu verabreichen. Die im Zuge einer solchen Entscheidung auflammenden Folgediskussionen würden uns um Jahre zurückwerfen. Das wäre genauso unkalkulierbar wie der Atomstrom selbst.
@blogoli
Den Beweis, dass unser Energiehunger ohne Kohle und Atom zu befriedigen wäre, bleiben aber leider alle die das behaupten schuldig.
Genau diese Frage habe ich im Stadtrat auch Prof. Hamm gestellt. Außer dem Hinweis, dass wir eben mehr sparen müsste, (der auch nicht weiterhilft, weil er unrealistisch ist,) konnte er aber auch keine konkreten Aussagen hierzu machen.
Aus diesem Grunde setzen doch so viele Länder auf die Atomenergie: Weil es keine realistischen Alternativen gibt.
Wir machen uns hier selbst etwas vor. Wir Deutschen sind die „Saubermänner“ und verzichten auf den ungeliebten, weil gefährlichen Atomstrom.
Was glauben Sie, lieber Blogoli, eigentlich, wo der ganze Billigstrom (auch mancher so etikettierter Ökostrom – der Verbraucher will ja belogen werden) herumkommt, zu dem die Verbraucher ja wechseln sollen?
Und die RWE hat schon angekündigt, sich an den neu zu bauenden Atomkraftwerken in Großbritannien beteiligen zu wollen: „Heiliger St. Florian, verschon’ mein Haus – zünd’ andere an!“
@Thomas Albrecht:
“Den Beweis, dass unser Energiehunger ohne Kohle und Atom zu befriedigen wäre, bleiben aber leider alle die das behaupten schuldig.”
Das kommt daher, das momentan auch niemand den tatsächlichen zukünftigen Energiebedarf beziffern kann. Ebenso wenig kann zur Zeit irgendjemand die umweltfreundlich erzeugten Mengen Energie zuverlässig prognostizieren. Insofern bleiben Sie den von Ihnen implizierten Gegenbeweis ebenfalls schuldig.
Die Zuwachsraten bei den erneuerbaren oder regenerativen Energien übertreffen bisher alle Erwartungen. Wer sagt denn, das hier das Ende der Fahnenstange schon erreicht ist?
Und mitunter entsteht Kreativität und Handlungsbereitschaft da, wo man es am wenigsten erwartet, nämlich dort wo der Druck am höchsten ist.
Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, das gerade diejenigen, die am vehementesten für eine Verlängerung des Atomstroms plädieren, an Alternativen basteln. RWE, EON, VAteenfall, EnBW und weitere, werden den Teufel tun und sich die Butter vom Brot nehmen lassen.
Und zum Thema Energiesparen, das in Ihrem obigen Beitrag recht einfach vom Tisch gewischt wurde. Ich habe meinen persönlichen Strombedarf innerhalb kürzester Zeit durch nahezu kostenlose Maßnahmen um 10% gesenkt. Wie ich finde eine beachtliche Zahl. Und ich arbeite weiter daran, werde aber um diverse Neuanschaffungen nicht herumkommen. Da ich aber im Gegensatz zu anderen nicht solvent genug bin um intakte Geräte auszuwechseln, hinke ich meinen persönlichen Vorstellungen noch stark hinterher.
Übrigens recht herzlichen Dank für Ihre prompten Erwiderungen!
ach einen Nachtrag noch, fast hätte ich es vergessen:
“Was glauben Sie, lieber Blogoli, eigentlich, wo der ganze Billigstrom (auch mancher so etikettierter Ökostrom – der Verbraucher will ja belogen werden) herumkommt, zu dem die Verbraucher ja wechseln sollen?”
Das der Verbrucher belogen werden will, Herr Albrecht, das haben Sie jetzt nur im Eifer des Gefechts gesagt, insofern verzeihe ich das.
Wenn man aber dem hinterlegten Link folgt und den taz(sic!) Artikel liest, dan wird das mit dem Verzeihen schon schwieriger. Der zugehörige Spiegel Artikel ist mir im Übrigen auch bekannt.
Wenn Sie ausgerechnet eine schlecht gemachte europäische Regelung und den kriminellen Missbrauch zu dem diese Regelung einlädt, ins Feld führen um “den Verbraucher” als jemanden zu geißeln, der betrogen werden will, dann habe ich meine Schwierigkeiten damit.
Und da habe ich noch gleich eine Frage an Sie bzgl. der Stadtwerke Trier. Ist denn hier der Öko-Strom ebenfalls nur etikettiert? Wo kommen denn welche Mengen Öko-Strom her, welche Mengen werden selbst erzeugt und nun die entscheidende Frage, welche Mengen werden denn verkauft.
Lassen Sie sich mit der beantwortung dieser Frage ruhig viel Zeit. Den Vervraucher interessiert das eigentlich nicht, viel lieber möchte er betrogen werden.
Da ich zwischen der häuslichen Arbeit immer wieder ein wenig Zeit finde, antworte ich gerne. Es ist ja auch ein interessantes Thema, das sich jedoch in Form von kurzen Beiträgen leider nicht erschöpfend darstellen lässt. Aber Sie können mir glauben, dass ich mich mit der Materie intensiv befast habe.
Sie haben Eines schon richtig verstanden: Dass der Verbraucher belogen werden will, ist natürlich nicht so wörtlich zu verstehen, sondern eher sarkastisch gemeint. Wenn man etwas schnell herunter schreibt, dann kann das ein oder andere schon mal missverständlich formuliert werden.
Sie hätten es aber völlig missverstanden, wenn sie glauben, ich wolle den „Verbraucher geißeln“. Keine Spur. Ich bin ja selbst einer! Natürlich trägt der Verbraucher keine Schuld an den Missständen!
Aber sind wir nicht etwas blauäugig, wenn wir immer fest daran glauben, dass wir sozusagen fast zum Nulltarif auch Ökologie einkaufen können. Ich habe neulich einen Fernsehbericht gesehen, in dem gezeigt wurde, wie Eier künstlich nachverschmutzt werden.
So trifft – meiner Meinung nach – den Verbraucher doch ein wenig Mitverantwortung bei der Auswahl der Produkte. So wie mein Fleisch beim Metzger nicht abgepackt im Supermarkt kaufe, den ich fragen kann, wo seine Produkte herkommen (OK, auch er kann mich belügen), sollte man seine Energie auch nicht on irgend jemanden kaufen Anonymen der behauptet Ökostrom zu liefern.
Die Stadtwerke beziehen ihren Ökostrom jedenfalls vom sog. Verbund, d.h. aus Wasserkraftwerken in Österreich.
In seinen 106 Lauf- und Speicherkraftwerken produziert Verbund diesen Strom . Das sollen TÜV- und ÖVE-Zertifikate garantieren.
Noch ein Wort zum Energiesparen:
Im Sommer kam ein guter Bekannter aus Baden-Württemberg zu uns zu Besuch und erzählte voller Stolz, dass er sein Haus zu einem Niedrigenergiehaus umgebaut hat.
Was er da erreicht hat, ist in der Tat beeindruckend: Nur in wirklich kalten Wintern verbraucht er überhaupt noch Heizöl.
Ich war wirklich neidisch und dachte, toll wenn ich nur auch so ein Haus hätte.
Der Mann war auch Beamter, ist allerdings Ingenieur von Beruf. Er hat das ganze nur erreichen können, indem er in unzähligen Arbeitsstunden sein Haus selbst von Grund auf umgebaut hat. Selbst bezahlen hätte er das niemals können.
Und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer: Natürlich kämen wir der Lösung unseres Energieproblems entscheidend näher, wenn wir die im Haushalt verbrauchte Energie drastisch senken würden, was technisch ja machbar ist. Nur wer soll diese ungeheuren Investitionskosten tragen? Der Normalbürger wird es jedenfalls nicht können.
Und das ist nur ein Beispiel. Ich danke jedenfalls für die interessante Diskussion.
Blogolis letzte Frage finde ich sehr interessant, Sie brauchen doch nur Herrn Dr. Hornfeck zu fragen.
Übrigens: “Der Bau war schon längst beschlossene Sache. Seit August 2005 sind die Planungen gelaufen. Am 15.2.2007 ist der Genehmigungsantrag eingereicht worden. Baubeginn wird schon im April dieses Jahres sein.”
Klaro stimmt, so was ist ja kein Hausbau! Das ging aber super flott, da ist wohl kräftig gerüttgert worden. Wenn ein Händler dann aber seine faulen Äpfel so schnell los wird, dann wird er seine Strategie nicht ändern. Wetten, dass das nächste Kohlekraftwerk schon fertig geplant ist?
Wir haben deshalb noch zu wenig regenerative Energie, weil sinnvolle Ansätze kräftig blockiert werden
Hat sich überschnitten.
Dass die Stadtwerke ein Zertifikat haben ist klar, aber weder TÜV noch ÖVE sagen etwas aus über die wirtschaftliche Verwertung des Stroms. Denn wir stehlen ja gegebenfalls unseren österreichischen Volksgenossen den Ökostrom weg und die müssen dann böse Atomkraftwerke bauen.
Sie lenken auch ungeschickt ab. Die Eier werden nicht nur künstlich verkotet, sondern es werden auch Federn eingestreut, aber nicht nur bei Öko. Die Heizenergie eines Hauses hat primär einmal nichts mit dem problematischen Strommarkt zu tun.
@buerger
Verstehe den Einwurf nicht so ganz. Soweit ich informiert bin ging das einzige in Österreich gebaute Atomkraftwerk niemals ans Netz. Dort gibt es eben aufgrund der geographischen Gegebenheiten (die es bei uns nicht gibt) wohl genügend Wasserkraft.
@Thomas Albrecht:
Meine Frage bezüglich der Stadtwerke kann ich konkretisieren:
Kaufen und verkaufen die Stadtwerke Strom aus Wasserkraft im Verhältnis 1 zu 1 oder wird hier “etikettiert”?
Ich finde es schon erstaunlich, das in Österreich so viel Strom mehr produziert wird als man benötigt ist ja aber auch nicht ausgeschlossen.
Sie haben vollkommen recht, das man in so kurzen Einträgen und Kommentaren in einem Blog wie dem Ihren und dem Meinen keine wirklich ausreichende Gelegenheit hat Fakten zu sammeln und zu diskutieren und Ergebnissichere Diskussionen zu führen. Darum geht es mir persönlich aber auch nicht. Ich bin schon sehr zufrieden, wenn wir uns, wie in dieser Diskussion, Sichtweisen skizzieren und eventuell gegenseitige Denkanstöße liefern. Das ist sicherlich mehr, als mancher Privatsender zu bieten hat.
Viele Ihrer Einlassungen sind im offensichtlichen Einklang mit der Partei, der sie angehören. Das freut mich für Sie, da ich einmal davon ausgehe, das sich Ihre persönliche Meinung mit der der Partei deckt und nicht umgekehrt 😉
So ist z.B. die Aufforderung zum Nachdenken über die britische Energiepolitik für mich in der Tat etwas, wozu Sie mich nicht überzeugen können. Das Thema Energiepolitik ist zu sehr verknüpft mit vielen Faktoren in denen Deutschland nicht vergleichbar ist mit der Insel, das ich mir davon nichts erhoffe. England hat eine andere Bevölkerung, eine andere Fläche, ist eine Insel, hat eine andere Industriestruktur und hat in Punkto erneuerbare Energien und Umweltbewußtsein einen nicht vergleichbaren Erfahrungshintergrund in der Bevölkerung.
Hier bin ich ganz entschieden der Meinung das wir in Deutschland den eingeschlagenen Weg fortsetzen und eine Vorreiterrolle eben auch beim Atomausstieg einnehmen. Das verbindet sich in meinem Fall mit der unerschütterlichen Überzeugung, das wir von dieser Vorgehensweise in noch nicht vorhersagbarer Art und Weise profitieren werden.
Aber über britische Atomkraftwerke denke ich nur nach, im Sinne einer permanenten, nicht kontrollierbaren Bedrohung auch meiner Gesundheit und meiner Zukunft. Über die Ausmaße atomarer Katastrophen gibt es spätestens seit Tschernobyl keine Zweifel. Und schlimmer geht immer!
Herr Albrecht, in Österreich gibt es ein Atomsperrgesetz! Tatsächlich produziert Österreich etwas über 60% des Stroms aus Wasserkraft. Überall in Europa ist aber diese Art der Stromerzeugung ausgeschöpft. Schauen Sie sich einmal diese Grafik an, Österreich muss Strom importieren – aus Tschechien 40% (haha) und Deutschland 56% (hahahaha)? Lesen Sie auch einmal in Wikipedia nach. Den edlen Strom exportiert es über den Pool dann nach Trier und nach Griechenland und ….
Herr Albrecht, auch Österreicher sind manchmal Betrüger!
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