Heute hat der Dezernatsausschuss I des Rates der Stadt Trier darüber beraten, ob die Grundschule auf Mariahof geschlossen werden soll und über 2 Millionen Euro oder mehr für den Bau einer nutzlosen Brücke über das Tal zwischen Wolfsberg und Mariahof verschwendet werden sollen.
Das hat nämlich der so genannte „Runde Tisch”, der den Schulentwicklungsplan vorbereitet, gegen die Stimmen der CDU-Vertreter beschlossen. Vornehm bezeichnet man das als geplante „Verlagerung der Grundschule”.
Hintergrund der Angelegenheit ist, dass auf dem Wolfsberg eine Integrierte Gesamtschule (IGS) errichtet werden soll. Das pädagogische Konzept der „Initiative eine Schule für alle” sieht vor, dass diese auch mit einer Grundschule erweitert wird. Deshalb die Idee: Man schließt die Grundschule auf Mariahof und baut auf dem Wolfsberg (Stadtteil Heiligkreuz), wo bekanntlich die IGS errichtet werden soll, eine neue. Um den Beteiligten die Sache schmackhaft zu machen, soll eine Fußgänger- und Fahrradbrücke zwischen Mariahof und dem Wolfsberg gebaut werden.
Unfassbar, was da verwirklicht werden soll, und das in Anbetracht der angespannten Haushaltssituation der Stadt Trier!
Allein der Bau der Brücke ist mit Kosten in Höhe von 2 Millionen Euro veranschlagt. Sieht man sich an, welche Spannweite sie haben soll, so kann man schon jetzt prognostizieren, dass die Stadt mit diesen 2 Millionen nicht auskommen wird. Sieht man sich weiter den geplanten Verlauf dieser Brücke an, so kann man auch schon voraussagen, dass diese kaum genutzt werden wird, denn bekanntlich geht man immer den direkten Weg (Siehe Bild © GoogleEarth).
Die Neuerrichtung der Grundschule auf dem Wolfsberg würde noch einmal 4 bis 5 Millionen Euro kosten. Mit diesem Geld wäre es ohne weiteres möglich, die bestehende Grundschule von Grund auf zu sanieren.
Für die Mariahofer wäre es eine Katastrophe, wenn diese Pläne tatsächlich heute im Ausschuss beschlossen werden würden.
Kurze Beine – kurze Wege: die jetzige Grundschule ist für alle Schüler problemlos und allein zu Fuß zu erreichen. Warum sollte man ohne Not etwas daran ändern? Die bestehende Turnhalle wird auch von örtlichen Vereinen genutzt. Außerdem ist das Grundschulgebäude Heimat des „Mariahofer Jugendtreffs”, der in dem Stadtteil ganz wichtige, unersetzbare Kinder- und Jugendarbeit leistet.
Der Ausschuss hat nach langer Diskussion noch keine Entscheidung getroffen, diese wird in der Stadtratssitzung am kommenden Dienstag getroffen werden. OB Jensen hat eine Fortentwicklung der urspünglichen Stadtratsvorlage angekündigt. Hoffen wir das Beste.