Schnell einen Pass? Keine Chance!

Der Reisepass, ein wichtiges und zur Ferienzeit begehrtes Dokument, jedenfalls dann, wenn man sich in ein Land außerhalb der EU begeben will.
Da wir Europäer ihn aber glücklicherweise nicht so häufig benötigen, kann schon einmal geschehen, dass man den Ablauf seiner Gültigkeit übersieht.
Doch was tun, wenn einem das erst relativ kurz vor der geplanten Reise auffällt?
Kein Problem, gibt es doch just zu diesem Zweck den sogenannten »vorläufigen Reisepass«.
Was ist das? Google sagt dazu: »Ein vorläufiger Reisepass ist ein Reisedokument, das Sie bei der zuständigen Behörde in Ihrem Wohnort beantragen können, wenn Sie sofort einen Reisepass benötigen und nicht auf die Bearbeitungsdauer eines normalen Reisepasses warten können. Der vorläufige Reisepass hat eine Gültigkeitsdauer von höchstens einem Jahr und enthält keinen elektronischen Chip, auf dem Ihre Fingerabdrücke gespeichert sind.«
Na also, nichts wie hin zur Stadtverwaltung und mit den notwendigen Dokumenten (biometrisches Lichtbild, Personalausweis, alter Pass) und schon steht der Urlaubsfreude in Großbritannien beispielsweise (ja, da braucht man jetzt den Reisepass!) nichts mehr im Wege.
In Köln, Koblenz, Saarburg oder anderswo funktioniert das auch genau so. Auch in unserer Landeshauptstadt Mainz (man wird jedoch darauf hingewiesen, dies sei nur noch möglich, wenn nachgewiesen würde, dass die Ausstellung eines Expressreisepasses nicht mehr ausreiche – bis zum Reiseantritt weniger als 3 Werktage.
In Kaiserslautern ist das wohl schon etwas schwieriger: Dort ist vor dem 7.9. am heutigen Tag (8.8.) kein Termin zu bekommen. Ein ganzer Monat?
Und in Trier? Ich gehe auf die Homepage und erfahre, dass ich vor dem 18. Oktober (!!!), mithin in 71 Tagen, keine Chance auf einen Termin habe.
Da ich in letzter Zeit von einigen Bekannten auf die Problematik angesprochen worden bin, habe ich es heute selbst einmal ausprobiert!
Gleiches ist mir übrigens bezüglich Verlängerung eines Kinderpasses berichtet worden, was ebenfalls kurzfristig nicht möglich war! 
Liebe Trierer Stadtverwaltung, ich weiß, dass Sie unter argen Personalengpässen leiden: Krankmeldungen, es fehlt generell einfach Leute usw. Aber so geht es nun wirklich nicht! Da muss meines Erachtens dringend eine Lösung gefunden werden! Früher war es möglich, spontan zum Bürgeramt zu gehen. Man musste etwas warten, vielleicht auch etwas länger, aber am selben Tag war die Angelegenheit erledigt. Was sollen denn diejenigen machen, die schon fest einen Flug gebucht haben und beim besten Willen nicht ahnen konnten, dass die Ausstellung dieses Dokuments über zwei Monate dauert? OK, es gibt die Notfalllösung, das muss ich fairerweise einräumen, die indes offenbar nicht so bekannt ist.
Das Presseamt der Stadt Trier hat dankenswerterweise umgehend auf meinen Bericht regiert und auf Folgendes hingewiesen (siehe auch diese Pressemeldung):
Die Stadt empfiehlt, regelmäßig online zu prüfen, ob ein Termin durch Absage frei geworden ist. Für dringende Fälle – wenn etwa der Reisepass abgelaufen ist, aber ein Urlaub in den Sommerferien ansteht – kann eine E-Mail an buergeramt@trier.de gesendet werden. Anzugeben sind ein Nachweis (zum Beispiel Buchungsbestätigung) und eine Telefonnummer. Termine, die nicht wahrgenommen werden können, sollten über den Link in der Terminbestätigung oder über die Nummer 115 storniert werden.
Das sollten Sie unbedingt beachten!