Südbad gerettet!

Minister im Trierer Suedbad
Das Trierer Südbad ist gerettet. RLP Innenminister Bruch (auf dem Foto im Vordergrund rechts neben (von links nach rechts) Bürgermeister Georg Bernarding, ADD Präsident Mertes, und OB Helmut Schröer) hat einer reduzierten Südbadsanierung grundsätzlich zugestimmt. Dies wurde bei einem Ortstermin im Trierer Südbad soeben bekannt. Die Planung beinhaltet eine Reduzierung der Wasserfläche sowohl im Nichtschwimmer- als auch im Schwimmerbereich (Verringerung der Bahnen). Im Großen und Ganzen bleibt die Struktur des Bades in seiner Form aber erhalten. Besonders erfreulich die Nachricht für alle Familien, dass auch das Kinderbecken gebaut werden darf. Damit hatten wir gar nicht gerechnet. Der Einsatz von Stadtrat und Bürgerinitiative hat also Erfolg gehabt. Wir können uns alle über dieses Ergebnis, das sicher nur einen Kompromiss darstellt, der aber sehr annehmbar ist, freuen.
Suedbad

8 Gedanken zu „Südbad gerettet!

  1. Mal wieder eine Sanierung, bei der die Wünsche der Trierer Bürger ignoriert werden. Ich verweise damit auf die Umgestaltung des Viehmarktes. Zwar lassen sich Äpfel und Birnen nicht vergleichen, doch das Vorgehen der Verantwortlichen ähnelt sich sehr in der Ignorierung der Bürgerwünsche.

    Die Planungen mit den Beckenverkleinerungen und Strömungskanälen sind in der Bevölkerung weitestgehend auf Unverständniss und Ablehnung gestoßen. Oder war ich zu Blind und Taub, als daß ich unter den Bürgern eine Fraktion der Befürworter dieser Planungen wahrnehmen hätte können?!

    Vor der Umgestaltung des Kornmarktes wurde eine Intensive Diskussion zwischen Bürgern, Architekten und Stadtverwaltung gepflegt. Vielleicht erinnerst Du Dich. Herausgekommen ist ein schöner, belebter Platz, der von der Bürgerschaft begeistert angenommen wird.

    Warum war sowas nicht beim Südbad möglich?

    Demokratie ist mehr, als ein vier- oder fünfjährlich stattfindendes Ritual, bei dem die Bevölkerung ihre Vertretung wählt. Demokratie ist ein immerwährender Prozess, bei dem der Bürger als Souverän stets eingebunden werden muß.

    Leider fehlt es nicht nur in der “großen Politik” an Demokratieverständniss, sondern auch bei politischen Entscheidungen vor Ort. Und in Trier, mit ein paar Ausnahmen, allemal.

    Wen wundert also die Politikverdrossenheit? Wenn der Souverän nicht ernst genommen wird, zeigt der Souverän dem Politiker irgendwann den Stinkefinger.

  2. @tetrapanax
    Ich gebe zu, dass es für viele enttäuschend ist, das Südbad nicht in seiner jetzigen Größe erhalten zu können. Niemand als ich selbst hätte sich dies mehr gewünscht, kenne ich doch das Südbad schon seit meiner Kindheit und habe es gerade wegen der Größe zu schätzen gewusst (insbesondere das Schwimmerbecken).
    Den Vorwurf aber an uns Kommunalpolitiker, den Bürgerwillen ignoriert zu haben empfinde ich aber als äußerst ungerecht und unfair.
    In dieser Sache haben sich viele – angefangen von Bürgermeister Bernarding und OB Schröer – Ratsmitglieder aller Fraktionen, Bürgerinnen und Bürger sehr engagiert. Auch ich habe viele Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern geführt, Mails und Briefe ausgetauscht. Dabei ist auch mir immer wieder gesagt worden, dass der – verständliche – Wunsch besteht, das Südbad so unverändert wir möglich (ohne Wasserflächenreduzierung) zu erhalten. Dieser Wunsch konnte jedoch (leider) nicht erfüllt werden, weil einfach das Geld dazu fehlte. Das Land wäre ohne deutliche Reduzierung der Wasserfläche nicht bereit gewesen, das Projekt zu unterstützen. Innenminister Bruch hat dies heute uns gegenüber noch einmal ausdrücklich bestätigt. Auf Zuschüsse des Landes ist die Stadt aber nun einmal angewiesen.
    Ich glaube, dass Politikverdrossenheit auch dadurch erzeugt werden kann, dass alles und jedes was die Politik macht schlecht geredet wird. Ich halte es für einen Erfolg, dass das Südbad trotz der leeren Kassen in den öffentlichen Haushalten erhalten werden kann. Viele, die den jetzt gefunden Kompromiss kritisieren, vergessen dabei, dass es lange Zeit so ausgesehen hat, als sei dies gar nicht möglich. Dann wäre die Schließung die Alternative gewesen. Wie heißt es doch so schön: „Der Spatz’ in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach!“

  3. Natürlich ist es erstmal schön, daß das Südbad tatsächlich nach Jahrzehnten der Vernachlässigung saniert wird. Der Grund, daß das Südbad so herunter kam, während in Trier einige Großprojekte durchgeführt wurden oder geplant waren (ich sag nur “neues Stadion”) liegt natürlich an an den Prioritäten, die in der lokalen Politik gesetzt wurden. Und das Südbad hatte wohl, bis zu den Bürgerprotesten, kaum eine Priorität.

    Was glaube ich die wenigsten verstehen können: Warum so plötzlich eine “Großsanierung” mit all dem Pi-pa-po? Alleinig, um die Gelder aus Mainz abgreifen zu können? Eine Sanierung der Technik hätte erst einmal ausgereicht. Später, und diese Gelder hätte man längerfristig einplanen können, wären natürlich weitere Sanierungen fällig gewesen – der Sprungturm, die sanitären Anlagen…

    Ich behaupte sogar, daß eine schrittweise, “sanfte” Sanierung preiswerter möglich wäre als eine Sanierung mit dem Vorschlaghammer, bei der der Charakter des Bades stark verändert wird.

    Selbstverständlich kenne ich die Planungen und die Finanzierungsmöglichkeiten nicht im Detail. Sie wurden ja auch kaum mit den Bürgern besprochen. Und bei der Diskussionsveranstaltung zum Südbad, bei der ich leider nicht anwesend sein konnte, blieben mehr Fragen als Antworten gegeben wurde.

    Mir bleibt ein schaler Nachgeschmack. Und das hat definitiv etwas damit zu tun, wie die Stadtverwaltung mit ihren Bürgern kommuniziert – bzw. es nicht tut.

    Ich habe leider immer noch das Gefühl, daß die Stadtverwaltung und der Rat die “Partizipation” für eine schlimme Krankheit hält…

  4. Tetrapanax hat recht. Zuerst hätte mal das saniert werden sollen, worüber schon seit Jahren diskutiert wird. Die technischen Anlagen (Filter usw.). Alles weitere hätte langfristig geplant und finanziert werden können.
    Der Eingangsbereich hat es bis heute getan.
    Immer wieder hieß es, dass das Bad evtl. bald geschlossen werden muss, weil die Technik marode ist.
    Jetzt geht es um Sonneninseln, Gegenstromanlagen usw.
    Ausserdem wurde dem Bürger ein Konzept serviert, dass schon in der Ausarbeitung voll für die Füße war, da eine falsche Richtlinie zur Wassermenge pro Einwohner mit einbezogen wurde.
    Zufall? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.
    Jetzt wird dann also doch in erheblichem Maße in die Optik des Bades eingegriffen. Alles unter dem Deckmäntelchen der Bürokratie.
    Die, die diesen Schwachsinn planen, bekommen das endgültige Resultat wahrscheinlich garnicht mit, da sie sich in ihrem Urlaub eh auf einer gemütlichen Ferieninsel rumtummeln.

    Hauptsache Herr Unger baut nen neuen Eingang für die Kaiserthermen usw.
    Vielen Dank für diesen tollen Kompromiss!

  5. @ potpourri

    Die Kaiserthermen sind Eigentum des Landes. Der neue Eingangsbereich geht auf die Kappe des Landes, genauer auf die des BSA (Burgen, Schlösser, Altertümer). Die haben uns diesen unsäglichen Bau vor die Nase gesetzt, und die Trierer vor vollendete Tatsachen gestellt. Auch hier war Partizipation ein Fremdwort.

  6. Ich denke, man kann damit zufrieden sein, daß das Südbad überhaupt erhalten bleibt! Es sah ja lange Zeit schlecht genug aus!

  7. @ Gerd,

    Lieber Gerd. Das Südbad gehört uns Bürgern der Stadt Trier. Es wurde uns nicht geschenkt, sondern von unseren Steuergeldern (bzw. den Geldern unser Väter und Mütter) gebaut. Jahrzehntelang wurde es von den Verantwortlichen (also denen, die wir mit unserem Wahlzettel zum Wohl der Bürger zu handeln beauftragt haben) vernachlässigt. Und jetzt sollen wir zufrieden und dankbar sein, daß man es nicht schließt, aber dafür ganz delitanisch verhackstückt? Und ich bin vor allem stinkig, daß die Bürger NICHT in die Planungen mit eingebunden wurden.

    Gerd, Deine Aussage ist Untertanendenken!

  8. hey weiß jm von euch ob das südbad dieses jahr (2007) öffnet?wenn ja wann!man sieht sich!

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