Bald keine Grünabfuhr mehr in Trier?

Fast hätte ich es auch überlesen, wenn ich nicht von einer besorgten Trierer Bürgerin darauf aufmerksam gemacht worden wäre. Drohen uns bald wesentliche Einschränkungen bei der Abfallbeseitigung? Fast könnte man den Eindruck gewinnen, liest man ein Artikel im Trierischen Volksfreund vom 22.6.2017. Rolf Seydewitz schreibt zu möglichen Veränderungen ab dem Jahre 2020: «Die größten Veränderungen dürften voraussichtlich auf die Verbraucher in Trier und dem Kreis Trier-Saarburg zukommen: So sollen nach den bislang vorliegenden Plänen beispielsweise Grünschnitt und Elektroschrott nicht mehr bei den Bürgern abgeholt werden.»

Mit anderen Worten: Bald könnten die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt gezwungen sein, selbst ihren Elektroschrott und Grünabfall wegzufahren und an den Sammelstellen abzugeben. Keine bequeme Abholung vor der Haustür mehr! Was in Bezug auf den Elektroschrott möglicherweise noch als vorstellbar erscheint, ist bezüglich Grünabfall meines Erachtens völlig undenkbar!

Nehmen wir als Beispiel die Gartenstadt Mariahof, wo besonders viel Grünabfall anfällt. Würde man von den Betroffenen verlangen, diesen selbst zu den Sammelstellen zu bringen (In Trier gibt es zwei: Eine in der Metternichstraße und die andere in Tarforst) würde viele diese Wege scheuen. Es ist unbequem, aber auch gar nicht so einfach eine größere Menge Planzenteile zu transportieren. Die Folgen wären ebenso vorhersehbar wie katastrophal für die Umwelt: Die illegale Entsorgung, die jetzt schon ein Problem darstellt, würde mit Sicherheit zunehmen. Ist doch nicht so schlimm, denken sie? Grün zu Grün, das passt schon, meinen Sie?  Weit gefehlt! Die vielen Nährstoffe in den wilden Komposthaufen sind nicht gut für die Böden. In der Folge wachsen Pflanzen, die dort nicht hingehören. Die fatalen Folgen kann man jetzt schon in einigen Bereichen am Mariahofer Rundweg beobachten.

Das darf alles nicht sein, denke ich! Deshalb habe ich natürlich gleich Kontakt zu dem Abfallexperten unserer Fraktion, Karl Biegel, aufgenommen.

Der konnte mich teilweise beruhigen: «Nein, entschieden sei noch nichts», versicherte er mir. Die Informationen beruhten auf einer Untersuchung eines Büros, die die Änderungen vorgeschlagen hätten, um die Kosten zu senken. Man müsse jetzt im zuständigen Gremium darüber beraten.

Gleichwohl, wehret den Anfängen, meine ich! An den guten Standards unserer heimischen Abfallentsorgung darf sich nicht zum Negativen wenden. Es wäre ja auch wirklich ein Treppenwitz, wenn man mit dem Argument, anderswo in der Region gäbe es keine Abholung des Grünschnitts, diesen künftig überall nicht mehr abholt, um gleiche Bedingungen zu erzielen! Eine Absenkung aller auf ein gleiches, niedriges Niveau? Man hatte uns bei Bildung des neuen, großen Zweckverbandes «Abfallbeseitigung» versprochen, dass es zu keinen Leistungseinschränkungen kommen wird. An dieses Versprechen werden sich die Beteiligten halten müssen. Ich werde deshalb die weitere Entwicklung genau beobachten. Eine solche, drastische Einschränkung der Leistung bei der Abfallbeseitigung wie angedacht darf es nicht geben!

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