Warum wurden die Bürger nicht von Anfang noch mehr in die Planung beim Südbad einbezogen, wurde nicht so eine Art Ideenwettbewerb veranstaltet wie beim Kornmarkt? Warum muss man überhaupt die Wasserfläche verkleinern und lässt es nicht so wie es ist? Das fragen sich viele Bürger, so auch Susanne Bull vom Förderverein Südbad in meinem Blog.
Die Frage ist schnell beantwortet: Um eine generelle Reduzierung der Wasserfläche kommt man nicht herum und der Neu/Umbau eines Schwimmbades ist eben nicht so einfach, wie man sich das so vorstellt, es ist vielmehr ein höchst komplizierte Vorgang, der nur schwer verständlich zu machen ist. Deshalb eignet er sich auch nicht für einen Ideenwettbewerb der Bürger, da müssen nun mal Fachleute ran.
Ich will das an nur einem Beispiel einmal deutlich machen:
Ich will das an nur einem Beispiel einmal deutlich machen:
Da der Deutsche bekanntlich alles regelt, blieben auch unsere Schwimmbäder hiervon nicht verschont. 1984 wurde eine technische Norm, die so genannte DIN 19643 (googelt mal danach!) ins Leben gerufen. Diese Industrie-Norm beschreibt im Detail wie Schwimmbeckenwasser desinfiziert und aufbereitet werden soll. Eigentlich sinnvoll, da die Gäste im Schwimmbad ja weder mit den fiesen Legionellen infiziert werden noch (wegen einer zu hohen Chlor-Dosierung) blutrote Augen bekommen wollen.
Einleuchtend, dass sich die Anforderungen an die Wasseraufbereitung in der Zeit seit Bau des Südbades erheblich verschärft haben. Folge: Es muss wesentlich mehr getan werden, um diese Anforderungen zu erfüllen. Ein saniertes Südbad muss diesen – neuen – Vorschriften entsprechen.
Ältere Filteranlagen – wie die im Südbad – sind im Hinblick auf die neuen Anforderungen jedoch viel zu kein. Denn je mehr Wasser besonders gut gefiltert werden muss, umso größer müssen die Filter und somit die ganze die Anlage also sein. Das hängt damit zusammen, dass durch die von mir erwähnte Norm auch die Filtergeschwindigkeit (für den Technik-Freak: Auf nicht mehr als 30 m/h )begrenzt wurde. (Denken Sie mal an Ihre Kaffeemaschine zu Hause: Wenn Sie in kurzer Zeit viel Kaffee filtern wollen, können sie entweder einen größeren Kaffeefilter nehmen oder den Druck (= Filtergeschwindigkeit) erhöhen. Das ist beim Schwimmbad jedoch nicht mehr erlaubt.).
Ältere Filteranlagen – wie die im Südbad – sind im Hinblick auf die neuen Anforderungen jedoch viel zu kein. Denn je mehr Wasser besonders gut gefiltert werden muss, umso größer müssen die Filter und somit die ganze die Anlage also sein. Das hängt damit zusammen, dass durch die von mir erwähnte Norm auch die Filtergeschwindigkeit (für den Technik-Freak: Auf nicht mehr als 30 m/h )begrenzt wurde. (Denken Sie mal an Ihre Kaffeemaschine zu Hause: Wenn Sie in kurzer Zeit viel Kaffee filtern wollen, können sie entweder einen größeren Kaffeefilter nehmen oder den Druck (= Filtergeschwindigkeit) erhöhen. Das ist beim Schwimmbad jedoch nicht mehr erlaubt.).
Beim Südbad gab es deshalb zwei Möglichkeiten: Entweder man baut eine neues, riesigen Filterhaus, das hätte jedoch die Kosten in die Höhe getrieben, vom optischen einmal ganz abgesehen, oder man lässt die neue Filteranlage weniger Wasser filtern, dann können die Filter auch kleiner werden. Dass man sich für die 2. Alternative entschieden hat, ist nahe liegend und überhaupt nichts Besonderes. Das machen alle so, die neue Schwimmbäder planen und bauen.
Die Frage war also nicht, ob man die Wasserfläche überhaupt verkleinert, d.h. die zu filternde Wassermenge verringert, sondern nur wie man das macht und wie weit man dabei geht. (Die Lösung, das mit Inseln zu schaffen, die das Wasservolumen begrenzen, habe ich damals in der Tat als pfiffig bezeichnet.)
Der Streit dreht sich jetzt also nur („nur“ ist gut!) darum, wie weit man bei der Verkleinerung geht: Die Ministerialbeamten in Mainz haben ihre Vorschriften vor Augen und sagen knallhart: So klein wie möglich (Wer könnte es Ihnen verübeln?). CDU, Grüne und UBM wollen das Beste daraus machen und sagen: So wenig wie möglich, damit der Charme des Südbads wenigstens ansatzweise erhalten bleibt (Wer kann es uns verübeln?). Jetzt stehen sich beide Seiten wie die berühmten Ziegeböcke auf der schmalen Hängebrücke gegenüber und keiner will nachgeben, weil jeder Recht hat.
Der Streit dreht sich jetzt also nur („nur“ ist gut!) darum, wie weit man bei der Verkleinerung geht: Die Ministerialbeamten in Mainz haben ihre Vorschriften vor Augen und sagen knallhart: So klein wie möglich (Wer könnte es Ihnen verübeln?). CDU, Grüne und UBM wollen das Beste daraus machen und sagen: So wenig wie möglich, damit der Charme des Südbads wenigstens ansatzweise erhalten bleibt (Wer kann es uns verübeln?). Jetzt stehen sich beide Seiten wie die berühmten Ziegeböcke auf der schmalen Hängebrücke gegenüber und keiner will nachgeben, weil jeder Recht hat.
Wie gesagt: Dies ist nur ein Aspekt von vielen, der bei der Sanierung zu berücksichtigen ist, aber er zeigt deutlich, wie einfach und zugleich schwer es doch ist, Kommunalpolitik zu betreiben.
Ein Gedanke zu „Südbad: Was die Deutsche Industrie Norm mit seiner künftigen Größe zu tun hat“
Was möchten Sie mit dem Artikel eigentlich sagen? Die Bürgerbeteiligung hat doch laut vieler Artikel und Ihrer Kommentare immer stattgefunden. Und das man um eine generelle Wasserreduzierung nicht herumkommt sollte mittlerweile auch allen klar sein. Außerdem dürfte es auch nicht mehr schwierig sein, eine Entscheidung PRO Südbad zu treffen, denn laut Rathauszeitung von gestern handelt es sich “nur noch” um eine Wasserflächenreduzierung von 600!!qm.
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