oder von der Schwierigkeit, ein umweltpolitisch bedeutsames Projekt in der Region gemeinsam durchzuführen.
Da müsste man doch etwas gegen tun, werden Sie denken.
Das dachte sich auch die Stadt Trier und ergriff die Initiative, eine so genannte Energie-Agentur zu gründen, die genau dem entgegenwirken sollte.
Besonderes Bonbon: Es bestand die Möglichkeit ein solches Projekt im Rahmen der EU-Initiative “Intelligent Energy Europe” zu fördern. Immerhin 250.000 Euro stehen zur Verfügung.
Der Haken: 400 Interessenten in ganz Europa gibt es, aber nur 6 werden berücksichtigt. Doch siehe da: Trier wurde ausgewählt.
Jetzt sollte man meinen, dass alle mit Begeisterung dabei sind und die gesamte Region Trier (früherer Regierungsbezirk) einmütig diese Initiative unterstützt.
Neben dem Mammon, der dabei heraus springt, tut man ja auch so ganz nebenbei etwas für die Umwelt. Man schont Rohstoff-Ressourcen und verringert erheblich den CO2 Ausstoß.
Denn was ist die Aufgabe einer solchen Agentur?
Sie ist sozusagen der Motor, um energetisch sinnvolles Bauen und Renovieren flächendeckend durchführen zu können.
Es geht darum, ein Beratungsnetzwerk in der Region für Private und die öffentliche Hand aufzubauen, Informationsveranstaltungen durchzuführen, Fördermittel zu akquirieren und, und, und.. man kann das hier nicht alles aufzählen, der Aufgabenkatalog ist über eine Seite lang.
Ein Beispiel, wie viel Nachholbedarf in unserer Region besteht: Hier werden ein Drittel weniger Fördermittel für energetische Gebäudesanierung ausgezahlt als im Bundsdurchschnitt. Wenn wir nur den Bundesdurchschnitt erreichen könnten, würden 6 Millionen Euro mehr in die Region fließen und damit der örtlichen Wirtschaft zur Verfügung stehen
Natürlich benötigt eine solche Agentur Personal, um arbeiten zu können und damit auch ein wenig Geld. Wenn sich auch Handwerkskammer, RWE, Stadtwerke Trier beteiligen, so ist auch ein Anteil der beteiligten Landkreise und der Stadt notwendig.
Ursprünglich war vorgesehen, 45 Cent pro Einwohner als Umlageschlüssel zu erheben. Doch das war vielen schon viel zu viel und es begann das große Lamentieren. Viel zu viel Geld. Also wurde abgespeckt. Jetzt soll nur noch 25 Cent pro Einwohner gezahlt werden
Damit ich recht verstanden werde: Es geht nicht um Riesensummen, wie sie sonst sehr schnell für Projekte wie z.B. ein Schwimmbad ausgegeben werden, es geht um Beträge von circa 15.000 Euro (Vulkaneifel) bis rund 35.000 Euro (Kreis-Trier-Saarburg), die im Jahr aufzubringen wäre.
Doch das Lamentieren und Feilschen hörte nicht auf. Man stellte infrage, ob das Projekt nicht auch statt 4 Jahre, nur auf 3 Jahre, angelegt werden könnte. Man stelle die Beträge noch einmal infrage, und so weiter. Dabei weiß jeder, dass ohne eine vernünftige Ausstattung eine solche Agentur auch nicht vernünftig und effektiv arbeiten kann.
Für mich ist es wieder enttäuschend feststellen zu müssen, wie schwierig es in der Region ist, in zentralen Fragen zusammenzuarbeiten. Es drängt sich der Eindruck auf, das Geld, das in gemeinsame Projekte gesteckt werden soll, als keine sinnvolle Investition betrachtet wird.
Es ist gut, dass das Projekt überhaupt zustande kommt. Aber die Halbherzigkeit, mit der ein solches zukunftsweisende Vorhaben betrieben werden, das ängstliche Schielen auf den Cent im eigenen Haushalt, lässt doch Sorge aufkommen: Vor was haben die Beteiligten eigentlich Angst? In Reden beschwört man gemeinsame Interessen, doch wenn es ernst wird, ist nicht mehr viel zu spüren.
Wir müssen endlich etwas gegen hohen Energieverbrauch und für unsere Umwelt tun, und das schnell! ein solches Projekt bietet dabei noch zusätzlich die Möglichkeit, die lokale Wirtschaft zu fördern! Doch anstatt bei einer solchen Chance beherzt zuzugreifen, wird sie klein geredet. Mehr Mut