Radwegeausbau: Entscheidung vertagt

460.000 Euro für 230 Meter Fahrradweg, also 2000 Euro pro Meter. das erschien nicht nur dem ADFC viel Geld zu sein, auch die Mitglieder des Dezernatsausschuss IV mussten erst einmal schlucken, als sie diese Summe bei der gestrigen öffentlichen Beratung im Dezernatsausschuss IV gehört haben.

Mit dieser Maßnahme soll die Lücke des Radweges von der Spitzmühle bis zur Metzerallee geschlossen werden.

Die Kosten erklären sich daher, weil viele Folgemaßnahmen notwendig sind: So muss eine neue Bushaltebucht am FWG gebaut werden. Die jetzige Gehwegfläche muss verbreitert werden, die Straße selbst ist zu verändern. Immerhin werden auch 60 Prozent Zuschuss aus Landesmitteln erwartet.  (Hier der Wortlaut der Verwaltungsvorlage)

Der ADFC hat in Anbetracht der hohen Kosten vorgeschlagen, überhaupt auf einen Ausbau des Radweges auf dem Gehweg zu verzichten und stattdessen die Fahrbahn abzumarkieren. Er befürchtet generell eine zu hohe Belastung des ohnehin knappen Radwege-Etats (im Ausschuss kurz “Fahrradtopf” genannt). Grundsätzlich sind diese Einwände bedenkenswert.

Nun ist aber der gesamte Radweg von Heiligkreuz kommend bis zur Stadt neben dem Gehweg geführt. Die Verwaltung gemeint, dass dies auch aus Sicherheitsgründen notwendig sei. Jedenfalls erscheint es wenig sinnvoll, ausgerechnet die letzten 200 m auf der Fahrbahn zu markieren. Es ist auch nicht erkennbar, wie dies in diesem Bereich verwirklicht werden soll. So muss zum Beispiel der Radweg hinter der Bushaltestelle am FWG, die verlegt werden soll, geführt werden.

In seiner gestrigen Sitzung hat der Dezernatsausschuss IV zunächst einmal auf den 03.12.2009 vertagt.

Es soll die Gelegenheit genutzt werden, die Kosten noch einmal genau zusammenzustellen und aufzulisten, was für den eigentlichen Radwegeausbau der benötigt wird und was sonstige (Umfeldkosten sind behindertengerechte Neugestaltung des Fußweges zur Unterführung usw.)  Dann wird der Ausschuss abschließend über diese Frage entscheiden.

Radweg an der Spitzmühle

 

 

2 Gedanken zu „Radwegeausbau: Entscheidung vertagt

  1. Sehr gut.
    Ich als Täglichradfahrer kann nur sagen: Meistens sind Radwege, vor allem die auf Bürgersteigen, die schlechteste und unsicherste Lösung für Radfahrer.
    Die dienen doch nur dazu, den Autofahrern freie Bahn zu verschaffen.
    Gut, sicher und schnell fährt man auf der Fahrbahn, und nur da.

  2. Wenn auf Radwege zugunsten eines durch Markierung von der Straße abgetrennten Radstreifen verzichtet wird, sollte man auf diesem Streckenabschnitt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für den motorisierten Verkehr als Sicherheitsmaßnahme für die Radfahrer auf 30 km/h reduzieren.

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